Der neue Jugendmitarbeiter

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# Aus den Gemeinden ...

Der neue Jugendmitarbeiter

Hallo! Ich bin Jörg Stammwitz – der neue Jugendmitarbeiter.

Ich bin 47 Jahre alt und im sächsischen Kamenz bei Dresden aufgewachsen. Dort habe ich dann auch, noch zu DDR-Zeiten, den Entschluß gefaßt, an der Moritzburger Diakonschule ein Studium aufzunehmen. Nach dessen erfolgreichem Abschluß ging ich 1994 in den Gemeindedienst. Ich war als Diakon, als Kinder- und Jugendmitarbeiter einer Kirchgemeinde, in der Nähe von Dresden angestellt. Vier Jahre lang habe ich die Zeit in Peritz sehr genossen. Da war zum einen die Christenlehre, das Heranführen von Kindern an das praktische Gemeindeleben. Zum anderen war da aber auch die Betreuung der „Jungen Gemeinde“, mein Spezialgebiet, die Begleitung Jugendlicher auf ihrem eigenen religiösen Erfahrungsweg. Und ich gab da Religionsunterricht, an Gymnasium wie auch an der Mittelschule.

Danach allerdings stellten sich die Weichen in meinem Leben völlig neu. Gern nenne ich es „Weltenneugier“, was mich da getrieben haben muß, das Gefühl sich ganz woanders mit neuen Erfahrungen neue Sinnmöglichkeiten fürs eigene Leben erschließen zu können. Fast vier Jahre, von 1998 bis 2002, habe ich mich nur mit meinem Rucksack ausgerüstet in Süd- und Mittelamerika herumgetrieben. Dort habe ich versucht, mich mit allem Möglichen durchzuschlagen, meist als Deutschlehrer, aber auch als Pferdepfleger eines Renngestüts, als Erntehelfer, Englischlehrer, Trucker oder Internetcafémanager, um nur einiges zu nennen.

Nach langem Aufenthalt in Argentinien menschelte es dann für mich sehr stark in Panama. Schweres Verliebtsein führte schnell zu frohen Vatererwartungen und wir gingen gemeinsam nach Deutschland. Da wurde mein Sohn Adrián geboren und ich nahm meine Arbeit als Jugendreferent in Bielefeld auf. Dort ging es in erster Linie um die Betreuung eines Jugendkellers der Kirchgemeinde. Den Schwerpunkt dabei bildete der Ausbau und die Neugründung von gemeindebezogenen Kinder- und Jugendgruppen sowie  Konfirmanden-, Freizeit- und Mitarbeiterbegleitung.

Und wieder übernahm der Faktor Mensch die Führung der Wege – die Mutter meines Sohnes und ich trennten uns nach dreijährigem Zusammenleben wieder. Sie ging für einige Jahre, traurigerweise natürlich mit unserem Sohn, nach Panama zurück. Inzwischen leben beide wieder in Deutschland.

Mich hingegen führte mein Weg nach Brüssel, als Gemeindepädagoge der dortigen deutschsprachigen Auslandsgemeinde. Ein halbes Jahr lang durfte ich in der europäischen Hauptstadt die Verantwortung für Kinder-, Konfirmanden- und Jugendgruppen tragen, was durch die verstreute Herkunft und den breitgefächerten Erfahrungshintergrund besonders spannend war. Die Gestaltung von Gottesdiensten unter dieser Vielfalt von Erwartungen war immer eine anspornende Herausforderung. Auch als Religionslehrer an der internationalen Deutschen Schule Brüssel bzw. an der Europaschule durfte ich diese Buntheit genießen.

Zurück in Deutschland blickte ich nun auf die neue Herausforderung als Gemeindepädagoge der Lutherstadt Wittenberg. Mit Religionsunterricht, Konfirmandenstunden und der Jugendgruppe fühlte ich mich dort sehr wohl. Und tatsächlich brauchte es diesmal ganze acht Jahre bis ich beschloss mich an einem anderen Ort als in der Lutherstadt mit ihrem bevorstehenden Reformationsjubiläum ganz der Gemeindetätigkeit zu widmen.

Für kurze Zeit leitete ich im sächsischen Bautzen einen Jugendtreff bis sich die Gelegenheit ergab erneut als Gemeindepädagoge im Ausland arbeiten zu können. Für zwei Jahre zog ich ins rumänische Kronstadt (Braşov). Die dortige deutschsprachige Gemeinde unterstützt das deutschsprachige Gymnasium stark im Religionsunterricht. Dies war Zentrum meiner Aufgabe, neben der Gestaltung gemeindlicher Kindergruppen und der Unterstützung der regionalen Jugendarbeit in Siebenbürgen.

Nun also Berlin. Wohnungssuche und andere am Anfang zu erledigende Dinge treiben mich um. Auch ist das Kennenlernen der Jugendlichen selbst sehr spannend. Und spannend ist auch die Strukturbildung der Gemeindebereiche Tegel und Borsigwalde.

Neuanfang also, Neuanfang in Berlin – und doch mit altem Motto, meinem Konfirmationsspruch: „Ich will dich nicht verlassen noch von dir weichen, sei getrost und unverzagt.“ Ich freu mich auf Berlin. 

Jörg Stammwitz


Sie haben Fragen an Herrn Stammwitz? Sie erreichen ihn am besten per Mail: stammwitz-at-tegel-borsigwalde.de

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