Auf Schatzsuche

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# Aus der Gemeinde ...

Auf Schatzsuche

Es ist Ostersonntag. Wundervolles Wetter. Meine Enkelin und ich sind uns einig, wir gehen durch den kleinen Wald zum Flughafensee. Schnell ist ausgemacht, wir sind Detektive, Umwelt-Detektive. Alles was uns umgibt wollen wir beobachten, genauer betrachten und nach verborgenen Schätzen suchen. Bewaffnet sind wir als Detektive natürlich auch. Mit einem Stift und Merkzettel. Und mit einem Fernglas. Bereits auf dem Weg zum Wald sehen wir blühendes Leben. Forsythien leuchten uns in gelben Farben entgegen, in den Gärten blühen auch schon Krokusse, Magnolien haben ihre ersten Blütenknospen. Am See angekommen entdecken wir aus der Ferne Enten, eine abseits schwimmende fällt durch einen recht langen Schnabel auf. Wir nehmen das Fernglas und bestätigen uns gegenseitig wie auffällig der Kopf mit seinem ungewöhnlichen Federschmuck aussieht. Sein Profil ist namengebend, es ist ein Haubentaucher. Wir erfreuen uns an seinem Federfächer auf dem Kopf und fragen uns, wozu er eigentlich nötig ist.

Weiter geht's am Ufer entlang und schon bekommen wir den nächsten wunderbaren Eindruck zu Gesicht. Voller Freude beobachten wir wie Bienen und Hummeln sich tummeln. Für uns erstmalig in diesem Jahr. Sie fliegen eine kleine Strauchreihe aus Weiden an, die mit ihren Blüten ihnen erste Nahrung in diesem Jahr bieten. Beim genauen Hinsehen kann man erkennen, dass sie bereits viel Blütenstaub in den Pollenbeutel an ihren Beinen gesammelt haben.

Wir freuen uns und sind voller Glück über die Schönheit der Natur. Uns geht bildlich gesprochen das Herz auf. Wir bewundern diesen Schatz, den wir ohne unser Zutun geschenkt bekommen. Der Losungsspruch des 1. Sonntag nach Ostern drückt es so aus:  Wo dein Schatz ist, da ist auch dein Herz.“ (Matthäus 6,21)

Wir dürfen froh und dankbar sein über die freigiebigen Geschenke der Natur. Die Wissenschaft liefert uns gute Erklärungen wie Leben entsteht und funktioniert. Wie Haubentaucher und Bienen leben und sich verhalten. Ohne Frage gut zu wissen. Aber warum wir gerade bei derartigen Wahrnehmungen in unserem Innern so berührt sind, Glückshormone ausschütten und über alle Maßen Glück empfinden, ist für mich mehr als die Wissenschaft erklären kann. Für mich sind es Momente der Dankbarkeit und Besinnung. Besinnung auf das von Gott geschenkte wunder-volle Leben. Unser Leben und das der Natur. Die Schöpfung, sein Schatz für uns.

Am Ende unseres Weges sind von meiner Enkelin zwei Notizzettel beidseitig vollgeschrieben mit unseren Beobachtungen. Wieder zu Hause ankommen, erzählt sie den Zuhausegebliebenen mit aufgeregter Freude über die Dinge, die wir entdeckt haben. Eine Erfahrung, die schon lange bekannt ist und vor knapp 2000 Jahren so beschrieben wurde: Wes das Herz voll ist, des geht der Mund über. (Lukas 6,45)

Falls Sie diese Woche auch einmal auf Schatzsuche gehen, wünsche ich Ihnen viel Spaß und Freude. Bleiben Sie gesund und behütet.

Ihr
Rolf-Dieter Wegner

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