Chanukka

Juden auf der ganzen Welt feiern vom 10. bis 17. Dezember das 8 Tage währende Lichterfest Chanukka. Manche nennen es auch das jüdische Weihnachten. Das ist aber ganz falsch. Denn an Weihnachten erinnert es nur insofern, dass es auch im Dezember stattfindet, dass es ein ganz wichtiges jüdischen Fest ist und dass es mit vielen Lichtern verbunden ist, genauer gesagt mit 8 Lichtern.

Der traditionelle Chanukkaleuchter hat 8 Kerzen, von denen jeden Tag eine weitere angezündet wird. Das Fest erinnert an die Wiedereinweihung des Tempels in Jerusalem im Jahre 164 vor Christus.

Vor dieser Zeit war der jüdische Kult in Jerusalem und Israel verpönt. Die griechische Kultur war auf dem Vormarsch und begeisterte die meisten Menschen auch in Israel. Gegen das Verbot des Tempelgottesdienstes gab es den Aufstand der Makkabäer, die die Herrschaft der Griechen beendete und den jüdischen Tempelgottesdienst wieder einführte.

Am Tage der Tempeleinweihung war nur noch Öl für den Tempelleuchter für einen Tag vorhanden. Der Tempelleuchter muss jedoch Tag und Nacht leuchten. Und für die richtige Herstellung des Öles brauchte man 8 Tage. Das Wunder geschah: Das Öl, das nur für einen Tag ausreichend war, reichte für ganze 8 Tage.

In vielen deutschen Städten stellen die jüdischen Gemeinden große Chanukkaleuchter an öffentlichen Plätzen auf. Deutschlands größter Chanukkaleuchter steht mit zehn Metern Höhe auch in diesem Jahr vor dem Brandenburger Tor. Das erste Licht dort wird die Holocaust-Überlebende Margot Friedländer am Nachmittag des 10. Dezember entzünden.

Chanukka ist ein Familienfest bei dem auch Geschenke verteilt werden. Traditionell ist auch das Kreiseldrehen in diesen Tagen. Es gibt leckeres Essen wie Latkes (Kartoffelpfannkuchen) und Sufganiot (Krapfen) und es sind Schulferien in Israel.

Chag sameach! – frohes Fest!, liebe jüdische Geschwister, wir wünschen ein friedliches, fröhliches Lichterfest!

Ihr
Pfarrer Jörg E. Vogel