02/07/2024 0 Kommentare
2. Advent
2. Advent
# Adventskalender
2. Advent
Einige Heilige begleiten uns in dieser adventlichen Zeit: Die Heilige Barbara, die Heilige Lucia, der Heilige Nikolaus. Heute, am 6. Dezember denken wir an den Heiligen Nikolaus, so wie in jedem Jahr. Viele Legenden ranken sich um seine Person herum. Heute gibt es eine Geschichte, die wohl nicht so bekannt ist:
„Nikolaus lebte in Myra, das ist eine Stadt in Kleinasien, welches heute in der Türkei liegt. Er war inzwischen Bischof geworden, also Bischof Nikolaus. Er hatte von einem Kaufmann gehört, der sehr reich war. Viel Gold und Edelsteine hatte er in seinen Truhen gesammelt. Zufrieden war er dennoch nicht. Er wollte immer noch reicher werden. Geizig und hartherzig dachte er nur an seine Geschäfte. Es gab weder Zeit für Freunde noch ein Taler für einen Bettler, nicht einmal seine Arbeiter entlohnte er gerecht! „Mir wird auch nichts geschenkt!!“ sagte er. Es hatte den Anschein, als wäre kein lebendiges Herz mehr im Körper des Kaufmannes. War es ein Stein geworden? Er wurde einsam, niemand wollte gerne mehr bei ihm sein.
Nikolaus hört wie einsam der Kaufmann ist. So geht er eines Tages zu ihm und klopft an seine Palasttür. Als der Kaufmann sieht, dass der Bischof Nikolaus vor seiner Tür steht, will er gar nicht öffnen. Er befürchtet nämlich, dass dieser etwas von seinem Geld haben möchte. „Dem Bischof öffne ich nicht! Er sammelt doch immer für arme Menschen und verschenkt all das Geld!“ - „Ich habe nichts zu verschenken!“ ruft er durch die verschlossene Tür. „Mein Freund,“ antwortet der Bischof, „bist du nicht jeden Abend traurig, einsam und allein in deinem Palast? Ich kann dir sagen, wie du froh und glücklich werden kannst!“
Diese Worte berühren das Herz des Kaufmannes auf wundersame Weise und er öffnet die Tür. Die halbe Nacht reden sie miteinander. Der Kaufmann spürt, dass etwas mit ihm geschieht. Nikolaus erzählt dem Kaufmann von Jesus und gibt ihm den Rat: “Nimm morgen ein paar kleine Münzen und gehe in die Stadt. Gehe zu einem Bettler und gib ihm etwas davon. Spüre dann in deinem Herzen nach, was mit dir passiert!“ Oh, oh, oh - das fällt dem Kaufmann gar nicht leicht! Geld, einfach so wegschenken??? Aber er will es versuchen und sucht ein paar Münzen aus seinem Schatz heraus. (…aber wirklich nur ganz kleine Münzen!) dann geht er los. Der erste Bettler bekommt diese Münzen. Als er weitergeht spürt er wie leicht es ihm ums Herz wird. So ein Gefühl hatte er schon lange nicht! Am nächsten Tag probiert er es einfach noch einmal. Diesmal nimmt er ein paar mehr Münzen mit, die er an Kinder verschenkt, welche sehr hungrig aussehen. Wieder fühlt er sich froh und leicht! Von nun an wandert er jeden Tag durch die Stadt und verschenkt immer ein paar Münzen. Mal lädt er einen Wanderer zum Essen ein, mal unterstützt er eine Witwe, die sehr wenig zum Leben hat. Auch hat er plötzlich wieder Zeit für seine Freunde! „Komisch!“ denkt er. “Es macht mir gar nichts mehr aus, dass mein Reichtum kleiner wird! Ich habe so viel gewonnen: dankbare Menschen, lachende Gesichter, ungläubiges Staunen in Gesichtern! Ich habe ein fröhliches, lebendiges Herz! Wie wertvoll mein Leben doch geworden ist!“
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