Trinity Close

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# Aus der Gemeinde ...

Trinity Close

In einem Londoner Vorort wohnte ich, in der Nähe einer Kirche, in einer Sackgasse namens „Trinity Close“. Leider nur ein Jahr lang, denn diese Adresse gefiel mir, sie hatte so einen schönen und auch etwas geheimnisvollen Klang.

„Trinity“, „Trinität“, „Dreieinigkeit“, das klingt geheimnisvoll - und ist es auch. Am 7. Juni haben wir den Sonntag Trinitatis gefeiert und mussten wieder feststellen: Die Dreieinigkeit – dass Gott Vater, Sohn und Heiliger Geist ist - ist schwer zu begreifen. Und doch: Solange wir auf Erden sind, müssen wir es immer wieder versuchen.

Eine Annäherung an die Trinität, die mir geholfen hat, stammt von Christoph Columbus. Seine Entdeckungs- und Eroberungsreisen sorgten für Begeisterung in Europa, für die entdeckten Landstriche waren sie aber teilweise eine Katastrophe, und so ist er zurecht umstritten. Fest steht: er hatte ein besonderes Verhältnis zur Trinität; jeden Brief, den er schrieb, begann er mit einem kurzen „Gebet zur Heiligen Dreieinigkeit“.

Auf seiner 3. Fahrt nach Amerika sah er als erstes Stück Land 3 nebeneinander liegende Inseln. Aber als Columbus weiter segelte und näher heran kam, sah er, dass diese 3 Inseln durch einen niedrigen Streifen Land miteinander verbunden waren, der zunächst unsichtbar geblieben war. Tatsächlich handelte es sich also nicht um 3 Inseln, sondern um eine einzige.

Da rief Columbus aus: "Diese Insel ist wie die heilige Dreieinigkeit. Wenn wir noch weit entfernt sind, sehen wir Gott als 3 verschiedene Personen, aber je näher wir kommen, desto mehr wird uns klar, dass er tatsächlich nur einer ist." Und er nannte die Insel "Trinidad" – das ist das spanische Wort für "Dreieinigkeit".

Diese Begebenheit hat mich aufgeheitert und ermutigt: Die Dreieinigkeit als Hilfe für uns, solange wir noch im Glauben unterwegs sind, nicht bloß ein Dogma, das alles noch schwieriger macht! Ja, vielleicht ist die Trinität ja gar nicht dazu da, um es uns schwerer, sondern um es uns leichter zu machen?

Gott ist so groß und unbegreiflich; da sind 3 verschiedene Weisen ihn zu beschreiben ja noch wenig! Und wenn wir einmal vor ihm stehen werden, wenn uns nichts mehr trennen wird – dann werden auch sie nicht mehr nötig sein. Dann wird alles klar sein, und wir werden keine Fragen mehr haben.

Ihre
Regina Schlingheider

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