02/07/2024 0 Kommentare
»Ja, ich will.«
»Ja, ich will.«
# Tageslosung mit Auslegung
»Ja, ich will.«
Ich schwor dir's und schloss mit dir einen Bund, spricht Gott der HERR, und du wurdest mein.
(Hesekiel 16,8)
Die Ehe ist ein häufiges Bild in der Bibel für Beziehung zwischen Gott und dem Volk Israel. Während man sich an die Götter der Ägypter oder Babylonier eher wie an hohe Beamte wandte und die Götter der Griechen mit den Menschen ihre Spielchen spielten, beschreibt die Bibel die Beziehung zwischen Gott und den Menschen als Liebesbeziehung. Gott wirbt um uns, er leidet unter unserer Treulosigkeit wie ein verlassener Ehemann und bleibt selbst doch treu und vergibt.
Deswegen gibt es große Gemeinsamkeiten dazwischen, sich taufen oder konfirmieren zu lassen und zu heiraten. Bei beidem geht es nicht nur darum, an der richtigen Stelle „Ja“ zu sagen. Es geht darum Zeit miteinander zu verbringen, miteinander zu reden, in der Gegenwart des Geleibten sein. Man wächst gemeinsam. Man tut nichts, was den anderen verletzt. Was für den einen wichtig ist, wird auch für den anderen wichtig. Sonst beginnt man nebeneinander her zu leben und es endet so, wie in dem Witz: „Mama, wie lang bist Du schon mit Papa verheiratet?" "Zehn Jahre, mein Kind!" "Und wie lange musst Du noch? ..."
Glaube und Liebe haben viele Gemeinsamkeiten, weil es bei beidem um Beziehung geht und um Vertrauen. Beides kann man nicht beweisen. Beides sind Vorurteile im besten Sinne. Ich kann nicht zu 100% wissen, ob meine Liebe sich bewähren wird und ein Leben lang hält und ich kann nicht beweisen, dass es Gott wirklich gibt. Aber wenn ich mich nicht darauf einlasse, verpasse ich das Beste. „Ja, ich will.“
Ihr
Pfarrer Jean-Otto Domanski
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