Jene, die fern sind, werden kommen und am Tempel des HERRN bauen.
(Sachaja 6,15)

Der Tempel des Herrn – er musste neu aufgebaut werden, damals, nachdem alles im Krieg gegen die Babylonier zerstört worden war und viele Israeliten deportiert worden waren. Nun durften sie nach etwa 70 Jahren in ihre Heimat zurückkehren – die Nachkommen derer, die damals ins Exil geführt wurden.

Der Tempel, das war der wichtigste Ort für die Gläubigen damals, der Tempel, dort war Gott zu finden, dort war er gegenwärtig, im Allerheiligsten, das niemand außer dem Hohepriester am großen Versöhnungstag betreten durfte.

Diesen Tempel wieder aufzubauen, das war etwas ganz Besonderes, auch ein Zeichen, dass Gott sich dem Volk wieder zugewandt hatte. Gottes Nähe suchen auch viele von uns in diesen Tagen – und die Kirchen sind größtenteils verschlossen, nicht nur an den Wochentagen, sondern auch am Sonntag.

Wie gut, dass Gott nicht nur in den Kirchengebäuden zu finden ist, sondern dass er sich überall finden lässt, wo Menschen nach ihm suchen, mit ihm sprechen, ihn um Trost, Zuversicht oder Wegweisung bitten. Gott ist da, dort, wo wir ihn suchen: Bei uns Zuhause, in den Krankenhäusern, Pflegeheimen, im Wald und auf all unseren Wegen. Gott ist da und begleitet uns, im Leben und im Sterben und im Tod. Er ist da. Immer. Und überall.

Und er ist sogar in uns, wie uns der Lehrtext für diesen Tag verspricht: Durch Jesus Christus werdet auch ihr mit erbaut zu einer Wohnung Gottes im Geist. (Epheserbrief 2,22)

Ihre
Stephanie Waetzoldt