»Du darfst einfach da sein«

»Du darfst einfach da sein«

»Du darfst einfach da sein«

# Angesagt!

»Du darfst einfach da sein«

Ich erinnere mich noch gut an den Sommer, in dem ich mit einer Mandelentzündung im Bett lag, meine Nachttischschublade aufmachte und darin ein Buch von Henri Nouwen entdeckte, das Buch: „Adam und ich“.

Henri Nouwen, katholischer Priester und Harvard-Professor, beschreibt darin, wie er Harvard verließ und bei „L‘ Arche“ anfing, einer Einrichtung, in der geistig Behinderte und Nichtbehinderte zusammenleben. Seine erste Aufgabe war es, für Adam zu sorgen, einen geistig behinderten Mann, der so gut wie gar nichts selbst machen konnte. Und er beschreibt, wie ihm Adam etwas beibrachte über die Liebe Gottes, dadurch, dass er einfach nur da war und sich von ihm versorgen ließ.

Die Menschen, die in den Häusern von „L’Arche“ leben und arbeiten, vertreten die Sichtweise, dass wir unsere geistig behinderten Mitmenschen dringend brauchen - weil wir in ihnen auf besondere Art und Weise Gott begegnen. Gott hat eine Botschaft durch sie an uns vielbeschäftigte, ständig nach Anerkennung strebende Menschen, und diese Botschaft lautet: „Du darfst einfach da sein. Es genügt vollkommen, dass es dich gibt.“

Ich erinnere mich so gut an dieses Buch, weil ich krank und schlapp und zu nichts fähig im Bett lag und eine solche Botschaft dringend brauchte. Auch sonst brauche ich sie. Gott freut sich darüber, dass es mich gibt. Alles, was ich tue und leiste, ist sozusagen zusätzlich und wird nicht angerechnet.

Vielleicht lässt mich das gelassen und fröhlich durch diese Woche gehen.

Ihre
Regina Schlingheider

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