Ein Werbespot von Penny

Ein Werbespot von Penny

Ein Werbespot von Penny

# Aus der Gemeinde ...

Ein Werbespot von Penny

Ich weiß nicht wie Sie bei Instagram unterwegs sind, aber gerade geht viral, so nennt sich das in der Instagram-Welt, ein Werbespot von Penny. Vielleicht haben sie den Spot schon auf einer anderen Plattform gesehen, vielleicht auch noch nicht.

Viele Influencer (so nennt man die Menschen, die teilweise ihr Leben auf Instagram teilen und damit auch Geld verdienen) sagen, dass der Spot sie zu Tränen rührt, dem kann ich so nicht zustimmen, aber er bewegt. In dem Spot, der fast 4 Minuten dauert und den Titel Der Wunsch hat, passiert folgendes:

„Ein Jugendlicher kommt an den Tisch zu seiner Mutter und fragt ob sie auch nicht schlafen könne, es folgt kurzes Schweigen und dann kommt die Frage von dem Jugendlichen: Was wünscht du dir eigentlich zu Weihnachten? Nach minimalem Zögern antwortet die Mutter: sie wünsche sich (für ihren Sohn), dass er sich nachts aus dem Haus schleicht, ohne dass die Eltern wissen wo er ist, dass er seine ersten Grenzen des Alkoholkonsums kennenlernt, dass er von seinem Vater abgeholt wird, die Schule in den Hintergrund rückt und dafür die Freunde an die erste Stelle kommen, dass er seine erste Liebesbeziehung hat und die Erfahrung macht von der Person, die er liebt, verlassen zu werden, dass seine Eltern zum „Problem“ werden und die Meinung der Freunde und des Umfelds wichtiger wird als die der Eltern. Der Wunsch, dass er etwas tut, was seine Eltern nicht wissen, dass er irgendwann loszieht, um seine ganz eigenen Erfahrungen in der Welt zu machen. Zusammengefasst sagt seine Mutter dann: Ich wünsche mir einfach dass du deine Jugend zurück bekommst.“

Den letzten Satz finde ich dann doch sehr bewegend, besonders wenn ich an meine Jugend denke. An die Erfahrungen, die ich machen konnte und gemacht habe, sicher auch oft auf Kosten der Nerven meiner Eltern. Ich glaube so einen Werbespot hätte es vor Corona nicht gegeben. Ich glaube auch, dass viele Eltern diese Wünsche vor ihren Kindern nie aussprechen würden. Aber ich finde, dass dieser Werbespot viel aufgreift, worauf Jugendliche in den letzten anderthalb Jahren verzichten mussten und so wie es aktuell aussieht auch wieder verzichten müssen. Und es sind nicht nur die Jugendlichen, die verzichten müssen. Es sind die Kinder, die vieles nicht machen können, es sind die Senioren und Seniorinnen, die verzichten müssen zum eigenen Schutz. Es ist jede und jeder von uns der auf liebgewonnenes verzichten muss. Die Zahlen, die gerade wieder durch die Medien gehen, sind erschreckend. Manchem machen sie sogar Angst. Deshalb liegt es an uns allen, dass wir weiter Rücksicht nehmen, dass wir barmherzig miteinander sind, dass wir versuchen, Verständnis für den anderen zu haben, damit wir gut durch diese Pandemiezeit kommen. Vielleicht auch, dass wir lernen Wünsche zu äußern, die wir unter anderen Bedingungen nicht geäußert hätten. Bis Weihnachten ist es noch etwas hin, aber nehmen sie sich in den nächsten Wochen Zeit, über einen Herzenswunsch nachzudenken, einer der nicht viel kostet, aber der für den anderen viel bedeutet.

In diesem Sinne, kommen Sie gut durch diese dunklen Tage.

Ihre
Kirsten Goltz

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