02/07/2024 0 Kommentare
Das Gute erscheint
Das Gute erscheint
# Aus der Gemeinde ...
Das Gute erscheint
"Dazu ist erschienen der Sohn Gottes, dass er die Werke des Teufels zerstöre.“
(1. Johannes 3,8)
Als ich im letzten Jahr eine Fernsehreportage ansah, kam recht laut ein von mir selten verwendetes Wort über die Lippen: teuflisch. Was war in dem Bericht zu sehen?
Am 1.6.2020 stand der Präsident der USA mit einer Bibel vor der St John’s Kirche in Washington. Vorher aber, so konnte man sehen, wurden friedliche Teilnehmer einer „Black Lives matter“-Demonstration mit teils brutaler Polizeigewalt und Soldaten zur Seite getrieben, damit der Präsident mit der Bibel in der erhobenen Hand vom Weißen Haus zur Kirche schreiten kann. Keine versöhnlichen Worte, kein Gebet.
Für mich war dies eine solche Scheinheiligkeit, dass es so aus mir herausbrach: teuflisch. Mit der Bibel in der Hand die Spaltung der Gesellschaft vertiefen, Menschenleben riskieren, um Wahlen zu gewinnen. Daran dachte ich, als ich von Werken des Teufels im Wochenspruch las.
Im Bibelspruch wird ein sehr altes Bild eingesetzt. Aus dem Verständnis der damaligen Zeit wurde der Teufel personifiziert, als Person gesehen, und auch noch lange in alten Gemälden so dargestellt. Teufel gibt es auch heute noch, im Märchen oder Kindertheater, aber doch nicht in unserer aufgeklärten Welt, oder? Dennoch benutzen wir heute immer noch Sprüche, die sich an dieses Bild anlehnen: „was du machst, ist Teufelszeug“, oder „vom Teufel geritten“.
Wir zielen mit solchen Worten auf Menschen, die etwas Schlechtes tun. Hier ist nicht der Teufel am Werk, sondern Böses, das in uns Menschen steckt und zum Ausbruch kommt. Von beträchtlichem Ausmaß wie im Beispiel am Anfang oder auch im Kleinen, im eigenen Umfeld, beim Streit mit dem Nachbarn, beim Einkauf oder im Straßenverkehr. Sicher kann fast jeder von uns Situationen aus dem täglichen Leben in sein Gedächtnis rufen.
Wenn wir dem nachgeben, uns provozieren lassen, dann sind wir auf dem falschen Weg. Unser heutiger Bibeltext weist uns darauf hin, wo wir Hilfe finden: bei Jesus Christus. Und jetzt in der Passionszeit werden wir auch noch besonders daran erinnert: Jesus Christus ist für uns seinen Leidensweg gegangen und er ist für uns auferstanden, um uns beizustehen.
Er bietet an, unsere Last zu tragen, unser Abweichen seines Weges der Liebe zu vergeben, wenn wir uns ihm zuwenden. Wenn wir unsere Fehler eingestehen, ihn ehrlich bitten sie uns abzunehmen, so brauchen wir uns nicht mehr von unserem Fehlverhalten bedrängen lassen. Er ist der, der uns von bösen Werken fernhält, wenn wir ihm folgen. Wenn wir im alten Bild bleiben: Er zerstört die teuflischen Werke dann bereits in der Entstehung.
Vielleicht mögen ab und an noch böse Gedanken in uns entstehen. Lassen wir uns aber von Jesus leiten, werden diese Gedanken schnell vergehen. Dann bricht das Gute durch und Jesu Liebe wird Teufelswerk zerstören. Jesus ist dann ganz bei uns und wir folgen seinem Gebot, das uns allen gilt und bereits Mose durch Gott gegeben wurde: Du sollst deinen Nächsten lieben wie dich selbst.
Und wir werden immer wieder erfahren, wenn wir vergeben, dann ist es nicht nur ein Schritt für ein friedliches Zusammensein, sondern wir fühlen eine innere Befreiung, die unser Leben glücklicher macht.
Ich wünsche Ihnen eine schöne Woche, bleiben Sie gesund und behütet.
Ihr
Rolf-Dieter Wegner
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