Dann strahlt im Dunkeln ein Licht für dich auf

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# Aus der Gemeinde ...

Dann strahlt im Dunkeln ein Licht für dich auf

Diese Woche beginnt die Fastenzeit. Zwischen Aschermittwoch und Ostern nehmen sich viele Menschen vor zu fasten. Sie verzichten auf Alkohol, Süßigkeiten, Fleisch, Plastikverpackungen, Autofahrten, nehmen sich vor, mehr Sport zu machen und gesünder zu leben oder versuchen, überflüssige Pfunde loszuwerden.

Allerdings stellt sich die Frage, ob das in diesem Jahr eine gute Idee ist. Verzichten wir nicht schon die ganze Zeit auf Dinge, die uns wichtig sind und Spaß machen? Müssen wir nicht auf Nähe und Umarmungen verzichten, auf den Besuch bei den Großeltern, auf Feste und das Treffen mit Freunden, auf Theater- und Kinobesuche, auf Urlaub außerhalb der eigenen vier Wände? Sollen wir jetzt wirklich noch mehr verzichten?

Die Praxis des Fastens gibt es in allen großen religiösen Traditionen. Menschen fasten, nicht um schlanker zu werden, sondern um sich auf das Wesentliche im Leben zu konzentrieren, auf Gott. Das ist eine hilfreiche Übung, auch wenn Menschen, die fasten, immer in der Gefahr sind, dieses Ziel zu verfehlen.  

Schon im ersten Teil der Bibel spricht Gott beim Propheten Jesaja: „Meint ihr, dass ich ein solches Fasten liebe? Wenn Menschen sich quälen, den Kopf hängen lassen wie umgeknicktes Schilf und in Sack und Asche gehen? Nennst du das Fasten, einen Tag, der dem Herrn gefällt? Das wäre ein Fasten, wie ich es liebe: Löst die Fesseln der zu Unrecht Gefangenen, bindet ihr drückendes Joch los! Lasst die Misshandelten frei und macht jeder Unterdrückung ein Ende! Teil dein Brot mit dem Hungrigen, nimm die Armen und Obdachlosen ins Haus auf. Wenn du einen nackt siehst, bekleide ihn, und entzieh dich nicht deinem Nächsten!“  

Die beste Form des Fastens besteht darin, einem Menschen in Not zu helfen. Es geht dabei nicht darum, die ganze Welt zu retten. Es geht darum, einem konkreten Menschen zu helfen, für ihn oder sie einen Unterschied zu machen. Auch das ist nicht leicht, wenn man das Gefühl hat, in vielem eingeschränkt zu sein. Aber es gehört zu den schönsten Entschädigungen des Lebens, dass man niemandem ernsthaft helfen kann, ohne gleichzeitig sich selbst zu helfen.  

„Nimm dich des Hungrigen an und mach den Notleidenden satt. Dann strahlt im Dunkeln ein Licht für dich auf. Die Finsternis um dich herum wird hell wie der Mittag. Der Herr wird dich immer und überall führen. Er wird dich auch in der Dürre satt machen und deinen Körper stärken. Dann wirst du wie ein gut bewässerter Garten sein, wie eine Quelle, die niemals versiegt.“ Den ganzen Text finden Sie in ihrer Bibel Jesaja 58.

Ihr
Pfarrer Jean-Otto Domanski

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