Der HERR, dein Gott, hat dich gesegnet in allen Werken deiner Hände.
(5. Mose 2, 7)

Das Volk Israel ist auf dem Weg durch die Wüste in das gelobte Land, das ihnen Gott versprochen hat. Aber der Weg dorthin ist sehr mühselig,  und die Israeliten können nicht erkennen, wie lange diese Strapazen und diese Geduldsprobe noch dauern werden. Auch wenn Mose Kontakt zu Gott hält und dem Volk Mut zuspricht, will es der für sie ungewissen Zukunft nicht mehr trauen. Die Wunder in der Wüste garantieren zwar das Überleben, aber die Situation scheint nicht zukunftsträchtig. Es mehren sich die Rufe „Wären wir doch in Ägypten geblieben“. In der Erinnerung werden aus den kargen Rationen für das versklavte Volk in Ägypten saftige Fleischtöpfe.

In dieser Situation spricht der Herr zu Mose: „ Der HERR, dein Gott, hat dich gesegnet in allen Werken deiner Hände. Er hat das Wandern durch die große Wüste auf sein Herz genommen.“

Damit bedeutet er dem Volk, dass es nicht allein Sache der Israeliten ist, in das gelobte Land zu gelangen und die Zukunft zu gestalten. Er wird sie zum Ziel führen und ihnen beistehen. Und Mose nimmt er den Zweifel, ob dessen Bemühungen um die neue Zukunft des Volkes nicht zu viele Fehler und Zumutungen für einen Menschen  enthalten .

Auch wir kennen solche Situationen, wo wir nicht das Licht am Ende des Tunnels erkennen können und an Gott zweifeln. Dietrich Bonhoeffer hat dies in seinen  Glaubenssätzen derart zusammengefasst:

„Ich glaube, dass Gott uns in jeder Notlage so viel Widerstandskraft geben will, wie wir brauchen. Aber er gibt sie nicht im Voraus, damit wir uns nicht auf uns selbst, sondern allein auf ihn verlassen. In solchem Glauben müsste alle Angst vor der Zukunft überwunden sein.“

Ich wünsche uns ein solches Vertrauen in Gottes Handeln.

Ihr
Dr. Michael Lent