Der Herr, der König Israels, ist bei dir, dass du dich vor keinem Urteil mehr fürchten musst. (Zefanja 3,15)

Das vielleicht bekannteste Urteil, von dem die Bibel erzählt, ist das salomonische Urteil: Zwei Frauen stritten vor König Salomo. Beide wohnten im selben Haus und hatten kurz nacheinander jeweils einen Sohn geboren. Eines der Kinder war tragischerweise in einer Nacht gestorben. Nun behaupteten beide Frauen, das nun noch lebende Kind sei ihres.

Der Streit nahm kein Ende und schließlich ließ König Salomo sich ein Schwert bringen und sagte: “Teilt das lebendige Kind in zwei Teile und gebt dieser die Hälfte und jener die Hälfte.“ Da sagte einer der beiden Frauen „Ach, mein Herr, gebt ihr das Kind lebendig und tötet es nicht!“ Die andere Frau aber sprach: „Es sei weder mein noch dein; lasst es teilen!“ An der Reaktion der ersten Frau erkannte der König, dass sie die Mutter des Kindes sein musste, da sie es lieber der anderen überlassen hätte, um es vor Schaden zu bewahren.

Nicht alle Urteile, die heute gesprochen werden, bei Gerichten, in Familien, in Betrieben, in Schulen, sind so gerecht, so weise, wie das salomonische Urteil, von dem die Bibel hier erzählt. Und wir werden immer wieder einmal erleben, dass wir uns ungerecht beurteilt oder verurteilt fühlen, benachteiligt oder auch nur falsch verstanden. Und auch die Frage, wie Gott unser Leben „beurteilt“, treibt manche um, davor haben manche wirklich große Angst. Aber gerade dieses Urteil brauchen wir nicht zu fürchten. Denn Gott beurteilt uns nach anderen Maßstäben, als wir Menschen das tun: Er betrachtet uns und unser Leben mit Liebe und Verständnis und Barmherzigkeit. Darauf dürfen wir fest vertrauen.

Jesus sprach zu den Jüngern: Was seid ihr so furchtsam? Habt ihr noch keinen Glauben?