Lobet Gott in den Versammlungen.
(Psalm 68,27)

Christlich-jüdischer Glaube, unser Glaube, ist ohne die Versammlung, ohne die Gemeinschaft in der Gemeinde, ohne Kirche oder Synagoge, schlicht undenkbar.

Gott begegnet zwar auch Einzelnen und spricht zu ihnen (Noah, Abraham, Mose), aber Gott hat immer das Volk (Abraham, Mose), die Menschheit (Noah) im Blick, wenn er seine Heilszusagen macht.

Das Volk Israel ist von Gott erwählt, dazu erwählt, Gottes Liebe und seinen Frieden in die ganze Welt zu tragen. Jesus sammelt eine Gruppe von Schülern um sich, die dann nach Ostern wiederum Gemeinden gründen und diesen gemeinschaftlichen und Gemeinde bildenden Glauben in die Welt tragen. Glauben, an den in der Bibel bezeugten Gott, ohne die Gemeinschaft in der Gemeinde, das geht nicht! Wie tragisch, wie dramatisch, wie katastrophal ist, wenn es nicht möglich ist, Gott in den Versammlungen zu loben!

Das Lob Gottes in den Versammlungen, das Gebet im Gottesdienst, in der Kirche oder in der Synagoge, geschieht nicht nur für diejenigen, die in den Gottesdienst kommen. Der Gottesdienst wird immer für alle Menschen gefeiert, ob sie Mitglieder der Kirche sind oder nicht. Das ist unser Anspruch als Kirche: Wir beten für die Welt. Wenn das nicht mehr geschieht, dann werden nicht nur wir als Gemeinde darunter leiden, das wird auch die Welt spüren.

Derzeit können wir uns nur im Geist versammeln, abends um 18 Uhr beispielsweise, um der Aufforderung des Psalmbeters nachzukommen: Lobet Gott in den Versammlungen. Beten wir dafür und hoffen wir darauf, dass wir uns bald wieder richtig versammeln können in der Gemeinde.

O komm, du Sohn aus Davids Stamm,

du Friedensbringer, Osterlamm.
Von Schuld und Knechtschaft mach uns frei
und von des Bösen Tyrannei.
Freut euch, freut euch, der Herr ist nah.
Freut euch und singt Halleluja.
(EG 19,2)

Ihr
Pfarrer Jörg E. Vogel