Es war Sommer ...

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# Pfarrer Vogel findet ...

Es war Sommer ...

Es war mal wieder soweit. Sommer. Urlaub. Provence.

Immer wenn ich da bin, besteige ich den heiligen Berg der Provence, den Sainte Victoire, den Berg Cézannes, den Berg Handkes. Bei 35° im Schatten (es gibt keinen Schatten) ist das eine Quälerei. Vielleicht ist der Berg gewachsen – oder ich bin älter geworden? Der alte Cézanne hat den Berg immer nur von unten gemalt. Ich verstehe, weshalb.

Wenn ich wieder unten bin, weiß ich jedoch: Nächstes Mal steige ich wieder hinauf!

Der Grund sind die elementaren Erfahrungen, die ich mache: Die Nähe zur Natur, die Gerüche des Garrigue, der Lärm der Zikaden, die brennende Hitze, der weiße Fels, der Schatten der Zedern auf dem Gipfel, der grandiose Rundumblick über die Provence. Es ist auch die Verbundenheit mit den Bildern Cézannes und mit der Erzählung von Handke. Malerei und Literatur auch beides Urerfahrungen und Urbedürfnisse des Lebens.

Natürlich haben Mönche im Mittelalter auf dem Gipfel ein Kloster gebaut. Dort, wo der Mensch elementare Erfahrungen macht, kommt er auch Gott nahe, öffnet sich ein Seelenfenster der Verbindung zu Gott.

Solche elementaren oder spirituellen Erfahrungen kann man an vielen Orten machen, in großen Kirchen oder kleinen Klöstern, in Gemeinschaft mit anderen oder in der Einsamkeit.

Man muss aber immer vom Berg wieder hinuntersteigen. Die elementare Erfahrung in der besonderen, herausgehobenen Zeit stärkt uns und gibt Kraft für den Alltag mit seinen Herausforderungen.

Ihr
Jörg Egbert Vogel


(Foto Wikimedia; Gemälde von Paul Cézanne)

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